16. September 2025

Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist entschieden: Naugarten und Frankena für den Bundeswettbewerb nominiert

Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt hat im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Fredersdorf, einem Ortsteil von Bad Belzig im Landkreis Potsdam-Mittelmark, gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Jens Graf, die Preisträger des 12. Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ bekanntgegeben. Das Dorf Naugarten (Gemeinde Nordwestuckermark, Landkreis Uckermark) wird als Landessieger gemeinsam mit Frankena als Zweitplatzierten (Stadt Doberlug-Kirchhain, Landkreis Elbe-Elster) das Land Brandenburg im kommenden Jahr beim Bundeswettbewerb vertreten.

Naugarten, ein Ortsteil der Gemeinde Nordwestuckermark, ist Sieger des 12. Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Zu diesem Ergebnis ist eine Jury unter Leitung des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz gekommen, die im Juli dieses Jahres in sieben Tagen 16 Dörfer bereist hatte. Die Teilnehmer hatten sich zuvor über Wettbewerbe auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte für den Landesentscheid qualifiziert. Insgesamt hatten sich 72 Dörfer dem Dorfwettbewerb gestellt.

Dazu erklärt Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, die in Fredersdorf den Sieger bekannt gegeben und die Auszeichnung, zusammen mit einer Plakette und einem Geldpreis in Höhe von 10.000 Euro, an die Delegation aus Naugarten überreicht hat: „Alle am 12. Landeswettbewerb teilnehmenden Dörfer haben sich der Jury mit großem Engagement eindrucksvoll präsentiert und ihre individuellen Stärken aufgezeigt. Naugarten, als einer der kleinsten teilnehmenden Orte, konnte die Jury besonders überzeugen. Zum Sieg im Landeswettbewerb und dem damit verbundenen großartigen Erfolg beglückwünsche ich Naugarten sehr herzlich.“

Naugarten zeichnet sich durch ein starkes Miteinander und ein ganz besonderes Engagement seiner Einwohner bei der Gestaltung des eigenen Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfelds aus. Viele Herausforderungen, vor denen der ländliche Raum heute steht, werden hier beispielhaft gelöst. Deshalb hat die Jury der Gemeinde den Titel des Landessiegers im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zuerkannt.

„Aber auch allen anderen Dörfern gilt mein Dank und meine Anerkennung“, so Ministerin Mittelstädt weiter. „Sie alle stehen für Zusammenhalt, Engagement und eine starke Gemeinschaft. Attraktive Dörfer entstehen dort, wo engagierte Bürgerinnen und Bürger mit Leidenschaft und Innovationskraft ihre Heimat aktiv gestalten. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ macht diese lebendigen Orte, in denen Gemeinschaft gelebt und Heimat spürbar wird, sichtbar.“

Der Sieger (Naugarten) erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, der Zweitplatzierte (Frankena) bekommt 5.000 Euro. Der Drittplatzierte Kletzke kann sich über 3.000 Euro freuen. Darüber hinaus wurden vier Dörfer mit Sonderpreisen in Höhe von jeweils 1.500 Euro für besonders herausragende Aktivitäten geehrt.

Preisträger im 12. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“:

Naugarten (Landessieger) ist ein Ortsteil der Gemeinde Nordwestuckermark im Landkreis Uckermark und wurde erstmalig 1239 urkundlich erwähnt. Das Angerdorf mit slawischer Vorgeschichte hat eindrucksvoll gezeigt, dass hier Zukunft nicht erwartet, sondern gestaltet wird. Zahlreiche Initiativen, Vereine und Angebote bereichern seit Jahren das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft. Auch Zugezogene finden durch das lebendige Dorfleben schnell Zugang zu den Menschen im Ort.

Die seit 2017 bestehende Vision eines „Dorfwohnzimmers“ wird gegenwärtig aktiv umgesetzt. In einer ehemaligen Landwirtschaftshalle, in unmittelbarer Nähe zur Feuerwehr, entsteht ein für alle Generationen zugänglicher barrierefreier Ort zur Begegnung. Kooperationen über die Ortsgrenzen hinaus, z.B. durch die Beteiligung am Dörfernetzwerk Nordwestuckermark geben wertvolle Impulse für Jugendbeteiligung und bürgerliches Engagement. Kinder und Jugendliche erleben hautnah, dass Veränderungen nur durch eigene Beteiligung erfolgen kann. 

Frankena (2.Platz), rund 130 Kilometer südlich von Berlin im Landkreis Elbe-Elster gelegen, wurde 1229 erstmals als Vrankynow urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte in seiner Geschichte mal zu Sachsen und mal zu Brandenburg. Mit Ihrem Leitspruch „Frankena…. Halt durch. Wir wollen, dass es weitergeht!“ überzeugte Frankena mit dem Anliegen, Generationen zu verbinden, Traditionen zu pflegen und gegenüber neuen Entwicklungen aufgeschlossen zu sein.

Kletzke (3. Platz) liegt im Landkreis Prignitz und wurde erstmals 1307 als Klesick urkundlich erwähnt. Die Ortsstruktur wird von einem Sackgassendorf mit Gutssiedlung bestimmt. Der Ort lag im Besitz derer von Quitzow zu Kletzke und wurde als Rittersitz genutzt. Kletzke beeindruckte insbesondere mit der Vielzahl der unterschiedlichsten Aktivitäten, ob Sport, Theater, Jugendarbeit oder Kirche sowie einer vielfältigen Unternehmensstruktur bis hin zur Landwirtschaft, die das Dorf auch heute noch prägt.

Malterhausen (Sonderpreis für „Sport verbindet Generationen“) liegt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt im Landkreis Teltow-Fläming und zeigt in beeindruckender Weise, wie Sport mehr sein kann als körperliche Bewegung. Hier ist Sport ein Ort der Begegnung, ein verbindendes Element zwischen den Generationen und ein Motor für das gesamte Dorfleben und für neue Ideen.

Peickwitz (Sonderpreis für eine beispielhafte partnerschaftliche internationale Zusammenarbeit) liegt unweit der Stadt Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz und pflegt eine beispielgebende Partnerschaft mit der paraguayanischen Kolonie Fernheim. Der ursprüngliche Kontakt zwischen Peickwitz und Fernheim, einem Ortsteil der Stadt Filadelfia in Paraguay, ist durch einen Schüleraustausch zustande gekommen. Heute steht neben dem Schüleraustauch, die Vermittlung von Praktikanten sowie die Anbahnung wirtschaftlicher Zusammenarbeit im Vordergrund.

Reetzerhütten (Sonderpreis für eine „beispielgebende Willkommenskultur und Offenheit für die Ansiedlung von Kultur und Kunst sowie Handwerk und Zukunftstechnologien) ist ein Ortsteil von Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Seit seiner Gründung im Jahr 1592 als Köhler- und Waldarbeiterdorf hat sich der Ort zu einem lebendigen Beispiel für moderne Dorfentwicklung gewandelt. Mit ambitionierten Projekten, wie der ACZ Manufaktur GmbH und dem Alte Hölle e.V. auf dem Gelände eines früheren Waldhotels, entsteht eine nachhaltige Verbindung von Tradition und Innovation. Grundlage für die positive Entwicklung ist die Eigeninitiative der Menschen vor Ort.

Tremmen (Sonderpreis für die beispielgebende vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit zur Vermittlung der Dorfhistorie) bei Ketzin im Havelland hat sich zur Aufgabe gemacht, Geschichte lebendig an Kinder weiterzugeben. Das Dorfmuseum Tremmen und die dort beheimatete AG „Junge Dorfhistoriker“ wird durch den Förderkreis Dorfmuseum Tremmen e. V. als Träger des Museums mit bewundernswertem ehrenamtlichen Engagement unterstützt.

Quelle: Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg