Dorf ist Gemeinschaft. Vielerorts haben Dorfgemeinschaften in den vergangenen Jahren Gemeindezentren eingerichtet, die sie ganz unterschiedlich nutzen und betreiben. Auch die Bauten und Räume sind vielfältig: von denkmalgeschützten Gutshäusern über moderne Gebäude bis zu funktionalen Neubauten gibt es fast alles.
Mit einer Umfrage haben wir zusammengetragen, wie groß die Vielfalt der Nutzung brandenburgweit ist und wie diese Begegnungsräume Aktuere in den Dörfern dabei unterstützt haben, die Gemeinschaft im Dorf zu stärken. Wir fragten, was Sie vor Ort brauchen, um diese sozialen Orte erhalten und lebendig halten zu können.
Erste Umfrageergebnisse (137 teilnehmende Dörfer):
- In 110 (80%) der befragten Gemeinden gibt es bereits ein Dorfgemeinschaftshaus. Eigentümer sind überwiegend die Gemeinde (28%) oder die Stadt (39%).
- Die Dorfgemeinschaftshäuser werden am häufigsten aus einer Kombination aus Haushaltsmitteln bzw. Betriebskostenzuschüssen und Mieteinnahmen z. B. von Veranstaltungen finanziert.
- In 70 % der Häuser sind absehbar Baumaßnahmen notwendig: 55 % sonstige (z.B. Sanierung/ Ausbau), 30 % Energetische Sanierung, 32 % Anpassung an Barrierefreiheit
- Auslastung: 13% fast täglich, 3-6 Tage/Woche 18 %, 1-2 Tage/ Woche 31 %, weniger als 1x wöchentlich 20%, weniger als 2x monatlich 28 %
- regelmäßiger Kusangebote: z.B. 77 % Seniorentreff, 46 % Kunst/ Kultur, 50 % Sport
- weitere Nutzungen: z.B. 76 % Vermietung privat, 70 % Bürgertreff, 70 % Beratungsraum, 62 % Vermietung Vereine
- 12 % der Häuser offen für touristische Angebote wie Ortsmuseum/Ausstellung, Touristinfo
- 8 % der Häuser werden für externe Dienstleistungen genutzt z.B. Familienzentrum, ärztliche Angebote
Zur Frage, ob Dorfgemeinschaftshäuser zu Veränderungen im Levbensumfeld der Dorfbewohner beitragen würden, gab es folgende Antworten:
- ehrenamtliche Strukturen wurden gestärkt 70%
- zentraler Treffpunkt im Dorf 69 %
- Dorfgemeinschaft ist zusammengewachsen 63 %
- neue Ideen und Projekte für Dorf 62%
- es wurden Dorfbewohner erreicht, die sonst nicht so aktiv waren 58 %
- Gemeindevertretung wurde gestärkt 39 %
Wir bedanken uns bei allen Dörfern, die sich Zeit für das Ausfüllen der Umfrage genommen haben.
Die Ergebnisse werden in einer Arbeitsrundenberatung im Februar 2021 mit dem MLUK, den LEADER-Regionen, Dörfernetzwerken und der Dorfbewegung erörtert, damit notwendige Maßnahmen daraus abgeleitet werden können.
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